Heute ist unser letzter Tag. Wir genießen zum letzten Mal unseren Frühstückstraum (Baba!) und geben das Auto ab.

Danach packen wir Koffer und Tasche. Obwohl ein großer Teil der Schmutzwäsche in der Tasche meiner neuen, alten, großen Liebe (Das mit dem Buch ist eine gute Idee, ich werde das in Erwägung ziehen.) landet, bekomme ich meinen Koffer kaum zu. Keine Ahnung, wie ich all meine Sachen bei der Herfahrt darin verstaut habe.

Ich packe eine extra Badetasche, denn es wurde uns bis zu Abholung zum Flughafen ein Chillen am Pool angeboten. Musik in meinen Ohren. Die Kleidung für den Heimflug lasse ich derweil in einem Sackerl und hänge dieses an den Griff meines Koffers. Da wir unser wunderschönes Zimmer (Baba!) für die nächsten, sicher hocherfreuten Gäste räumen müssen, dürfen wir unser Gepäck in einem kleinen Kammerl zwischenlagern.

Souvenirs, Souvenirs!

Dann gehen wir zum letzten Mal in die Stadt, Geschenke für die Kinder meiner neuen, alten, großen Liebe (es wird noch dauern, aber ich bin guter Dinge, ja, wirklich, schauts net so!) besorgen. Für meinen Sohn habe ich einige Süßigkeiten, die man anscheinend nur in Griechenland bekommt, mitgenommen. Er wird sich freuen, dessen bin ich mir sicher.

Nach einigem Hin und Her ist das auch geschafft und ich will noch in eine Chillbox, ein Eisgeschäft.

Ich esse Eis!

„WAS??“ Werden die Leute jetzt aufjaulen, die bis jetzt brav mitgelesen haben, oder mich gut kennen, „ein Eis für Soso?!“ Naja, das ist kein normales Eis, will ich hier erklären. Es handelt sich hier um Joghurteis, das man sich selbst in einen Becher drückt und danach mit unterschiedlichsten Toppings verzieren, versüßen oder einfach interessanter machen kann.

Ich kenne diese Kette bereits schon seit einigen Jahren und es war mir ein Bedürfnis sie wieder mal zu besuchen. Bis jetzt kenn ich diese süße, im wahrsten Sinne des Wortes, Idee nur aus Griechenland.

Wir verlassen Fira (Baba!), gehen zurück zum Hotel und machen es uns, nachdem ich die Badetasche geholt und mich umgezogen habe, im Poolbereich bequem.

Es ist Urlauberwechsel, die Liegen sind alle von Neuankömmlingen besetzt. Ihr habts noch alles vor euch, denke ich wehmütig. Wir ergattern noch ein Doppelbett unter dem Palmenhain, gegenüber unseres Balkons. (Baba!) Wie oft habe ich diese Woche in die entgegengesetzte Richtung geschaut…

Wir holen uns bei der Poolbardame zwei Getränke und entspannen in der heißen Sonne. Auch hier ist die Deep-House-Musik zu hören. Im Pool ist was los, ich höre Geplätscher und Gespritze, Geschrei und Gehupfe. Einen direkten Blick darauf haben wir nicht, das Bett steht versetzt hinter dem Gebäude der Poolbar.

Jetzt beginnt der Bär zu steppen

Jetzt fängt die Saison wohl so richtig an. Jetzt gehts so richtig los. Ich denke an die Damen vom Frühstücksbuffet, oder vom Zimmerservice. Die immer freundlichen und lächelnden Herren an der Rezeption und „meine“ ebenfalls ständig lächelnde Poolbardame. Ich höre fast ihre Stimme „Cheers, from the hotel!“

All die lieben Leute kommen jetzt erst so richtig dran. Werden leider sicher net immer freundlich behandelt und es mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit mit einigen Vollidioten zu tun haben. Ein harter Job! Hut ab!

Ich lieg da und überlege mir, ob ich nicht doch noch a bissl bleiben soll. Nur ein paar Tage, oder a paar Monate?

Doch es ist früher als erwartet Zeit sich frisch zu machen und weil hier eben alles perfekt ist, gibt es hier wunderbare Duschen gleich bei den WCs und wir machen uns fertig für die Reise.

Ich zahle noch an der Bar, verabschiede mich und wünsche einen schönen Sommer. Die Bardame quietscht auf und rennt zum riesigen Eiskasten, sie kommt zu mir raus und drückt mir zwei kleine, eiskalte Wasserflaschen in die Hand. Dann umarmt sie mich und wünscht mir eine gute Reise. Ich drück sie zurück und kann den Kloß in meinem Hals kaum runterschlucken. (Baba!)

Fast fluchtartig verlasse ich das Poolareal und wir setzen uns mit Tasche und Koffer in die angenehm klimatisierte Empfangshalle. Meine neue, alte, große Liebe (ich vergess es schon nicht, keine Sorge) ist sehr still. Diese Woche haben wir gemeinsam verbracht, zusammen gewohnt. Jetzt gehts ab nach Hause in getrennte Wohnungen, jeder für sich. Ich will und kann das nur so, er nicht.

Die Stimmung ist … naja. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Plötzlich steht ein kleiner Mann, der verzweifelt meinen Nachnamen auszusprechen versucht, vor mir. Es ist der Busfahrer. Jaja, das sind wir. Er hilft mir mit dem Koffer und wir steigen in einen kleinen Bus ein. Drinnen sitzen bereits zwei weitere Passagiere, man grüßt sich, dann herrscht wieder Stille. Keiner will wohl so wirklich nach Hause. Es ist einfach zu schön hier.

Wieder zieht Landschaft, diesmal nicht mehr so fremd, an den verdunkelten Scheiben vorbei.

Dann taucht der Flughafen vor uns auf. Wir steigen alle aus und marschieren wie begossene Pudel in das Gebäude zum Einchecken.

Unsere Taschen werden gewogen und bekommen wieder ein Lascherl. Mein Koffer hat noch immer vierundzwanzig Kilo! Du liebe Zeit! Dies ist allerdings auch jetzt kein Problem und wir gehen weiter in die Wartehalle. Dort kaufen wir uns noch eine Kleinigkeit zu Essen und frisches Wasser. Die Flaschen von „meiner“ Bardame sind längst leer. Wir warten und schauen landenden und startenden Maschinen zu.

Bald können wir einsteigen, ich sitze wieder am Fenster und starre gebannt nach draußen. Der andere Platz neben meiner neuen, alten, großen Liebe (ich bemühe mich, versprochen!) bleibt frei und so kann er sich besser ausstrecken und ist milde gestimmt.

Ab nach Hause!

Wir starten und ich genieße es wieder fast wie einen sexuellen Höhepunkt. (wenn ich das so sagen darf) Dann sind wir oben und bekommen recht bald ein warmes faschierts Laibchen in einer knusprigen Semmel.

Wieder staune ich über die Art der Fortbewegung. Wie bereits schon erwähnt, bewege ich mich seit Jahrzehnten nur am Boden, oder im Wasser fort. Die Wolken fesseln meine Blicke.

Das war sie nun meine, beziehungsweise unsere Woche in Santorin.

Ich bin endlich wieder geflogen, bin brav marschiert, bin nicht geritten, hab kühles Bier, Aperol (hier möchte ich ein „Dankeschön, gut gemacht!“ an meine unermüdliche Leber anbringen) und Unmengen von Gyros zu mir genommen. Bin als Göttin aufgetaucht, war tapfer, ausdauernd und geduldig. Vielleicht ein bissl zu theatralisch. Ich bin braun gebrannt und sicher wieder ein bisschen weiser geworden, – hoffentlich.

Und….ich hab geschaukelt.

Kategorien: Urlaub

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